Geschichte

Muslimische Frauen verschiedenster Herkunft und unterschiedlichsten Hintergrunds bilden das FORUM Muslimische Frauen. Somit zeigen wir die bunte Vielfalt der muslimischen Lebenswelten. 

Da es bereits eine große Anzahl an bestimmten ethnisch geprägten Vereins- und Frauenaktivitäten unter MuslimInnen gibt, liegt uns Vernetzung und Zusammenarbeit am Herzen. Auch die Kooperation mit nichtmuslimischen Institutionen und Vereinen pflegen wir, um angesichts drängender Anliegen von Frauen und Familien gemeinsam agieren zu können. 

Das FORUM Muslimische Frauen Österreich will besonders zur gesellschaftlichen Aufarbeitung eines klischeehaften und vorurteilsbeladenen Islam- und Frauenbildes beitragen. Das soll durch eine aktive Auseinandersetzung mit allgemein aktuellen und brisanten Themen gewährleistet werden, wobei der Blick stets auch auf islamische Sichtweisen gelenkt wird. Aus Erfahrung wissen wir, dass bei Problemlösungsansätzen theologische Argumentation wertvolle Unterstützung leisten kann. Dabei sollen die muslimischen Männer und Autoritäten in Bewusstseins- und Entscheidungsprozesse  mit eingebunden werden, damit die Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit  nachhaltig gefördert werden kann. Sowohl für MuslimInnen wie für NichtmuslimInnen bedeutet eine intensivere Beschäftigung mit religiösen Grundlagen vertiefendes Wissen und dadurch besseres Verständnis.  

Die Notwendigkeit einer differenzierenden Betrachtungsweise von MuslimInnen in all ihrer Verschiedenheit soll gesellschaftlich bewusst gemacht werden, da die Lebensrealitäten außer von religiösen auch von gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen und psychischen Faktoren entscheidend beeinflusst werden. Wichtig erscheint vor allem die Unterscheidung zwischen religiös motivierten Verhaltensweisen und frauenfeindlichen (oft lokalen und mitunter in die Migration „mitgenommenen“) Sitten und Gebräuchen, die zur  Religion in krassem Gegensatz stehen. 

Für eine zeitgemäße und angemessene Gestaltung einer religiös geprägten Lebensweise scheuen wir uns nicht, selbstkritisch Fehlentwicklungen in eigenen Reihen aufzuzeigen. Andererseits sollen Diskriminierungen und Benachteiligungen von muslimischen Frauen mit demselben Maß gemessen und ebenso angeprangert werden. In beiden Fällen ist es notwendig, Überwindungsstrategien zu entwickeln und effektive Ansätze zu erarbeiten. 

Die heutige multi-religiöse und multi-ethnische Gesellschaft kann sich im Hinblick auf die Herausforderungen der Moderne nur dann optimal entwickeln, wenn auch das Potential der weiblichen Hälfte der Gemeinschaft entsprechend gepflegt wird und dadurch zur vollen Entfaltung kommen kann.

Frauensolidarität gewinnt in Zeiten eines wachsenden Pluralismus der Lebensstile eine neue Bedeutung. Wir wollen erreichen, dass muslimische Frauen auch als Kämpferinnen für Frauenrechte wahrgenommen werden.